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Foto: IMAGO / Jan Huebner

Gelbe Freiburger gegen grüne Augsburger: Ungewöhnliche Trikotkonstellation – für Rot-Grün-Schwache aber problemlos.

Gelbe statt rote Trikots beim SC Freiburg

Der 26. Spieltag der Bundesliga-Saison 2020/21 dürfte für viele farbenblinde Fußballfans ein Aha-Erlebnis gewesen sein. Kurz vor Anpfiff der Partie zwischen dem SC Freiburg und dem FC Augsburg wechselten die Breisgauer vom roten Heimtrikot auf das gelbe Ausweichtrikot. Der Grund: die Rot-Grün-Schwäche eines ihrer Profis.

Seit Jahren läuft der SC Freiburg bei Spielen im eigenen Stadion in der Regel in einem überwiegend rotem Trikot auf. Eine Ausnahme bildet der 21. März 2021, der 26. Spieltag der Bundesliga-Saison 2020/21: An diesem Tag lief die Mannschaft von Trainer Christian Streich in den gelben Ausweichtrikots auf.

Trikotwechsel wegen grüner Trikots 

Der Gastverein FC Augsburg wollte an diesem Tag in einem komplett grünen Auswärtstrikot antreten. Der betroffene Profi informierte Trainer Streich über seine Rot-Grün-Schwäche, nachdem er die Trikots beider Mannschaften gesehen hatte. Kurzerhand wurde vor dem Anpfiff entschieden, auf das rote Heimtrikot zu verzichten und stattdessen im gelben Dress aufzulaufen – auch weil es zu kurzfristig gewesen wäre, den FCA zu informieren.

„Wir wollen nicht, dass er einen Pass dem Gegner in die Füße spielt.“

Freiburg-Trainer Christian Streich gegenüber Sky

Freiburgs Trainer Christian Streich erklärte gegenüber Sky: „Weil Augsburg in einem dunkleren Grün spielt und wir in einem nicht leuchtenden Rot. Wir haben einen Spieler in der Mannschaft, der Probleme mit Rot und Grün hat. Da haben wir gesagt: Das müssen wir ändern.“ Streich äußerte auch, dass man verhindern wollte, dass er einen Pass in die Füße des Gegners spielt.

In jeder Mannschaft ein betroffener Spieler 

Rechnerisch sind 8 % aller Männer von einer Farbsehschwäche betroffen, also jeder 12. In jeder Herrenmannschaft müsste es also mindestens einen Spieler mit Farbsehschwäche geben. Hinzu kommen Tausende von Fans in den Stadien und vor den Bildschirmen.

Bewusst oder unbewusst war dieser Trikotwechsel daher nicht nur eine gute Lösung für den betroffenen Spieler, sondern auch für viele andere Beteiligte. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft bei der Wahl der Spielkleidung aller Mannschaften mehr Rücksicht genommen wird, da immer noch mehrere Spiele pro Spieltag Konfliktpotential bieten.

Das Beispiel zeigt sehr schön, wie einfach mit vorhandenen Mitteln Lösungen gefunden werden können.