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Foto: Adobe Stock/eveleen007

“Tag der Farbfehlsichtigkeit”: Farbsinnstörungen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken

Am morgigen Tag, dem 6. September, wird weltweit der “Tag der Farbfehlsichtigkeit” begangen. Dieser Aktionstag rückt die Belange und Bedürfnisse der rund 350 Millionen betroffenen Menschen weltweit in den Vordergrund. Der im vergangenen Jahr gegründete Interessenverband der Farbsehschwachen und Farbenblinden e.V. (IFFarb) hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema in Deutschland stärker in die Öffentlichkeit zu tragen, insbesondere da es hierzulande weiterhin unterrepräsentiert ist.

In Deutschland sind etwa fast 4 Millionen Menschen betroffen. Das entspricht in etwa den Einwohnern von Berlin und Potsdam zusammen. Für Betroffene ergeben sich im Alltag oft Schwierigkeiten, wie beim Unterscheiden von Euro-Banknoten, bei der Trennung von Altglas, an der Supermarktkasse oder im Schulunterricht.

„Um das greifbarer zu machen: In jeder deutschen Schulklasse sitzt wahrscheinlich mindestens ein Kind mit einer Farbsehschwäche oder Farbenblindheit “

Markus Stahmann, 1. Vorsitzender des IFFarb.

Der IFFarb ist die zentrale Ansprechstelle und Interessenvertretung für alle farbsehschwachen und farbenblinden Menschen in Deutschland. Mit Projekten wie der Webseite Farbsehschwaeche.de informiert der Verband über die Hintergründe und Auswirkungen auf Betroffene und bietet Normalsichtigen durch Simulationstools die Möglichkeit, die visuelle Wahrnehmung von Menschen mit Farbfehlsichtigkeit nachzuempfinden.

„Eine Farbfehlsichtigkeit bleibt für Mitmenschen oft unsichtbar, und doch prägt sie das Leben der Betroffenen stark“, betont Stahmann. „Das Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Belange der Betroffenen zu schaffen.“

Eines der Hauptziele des IFFarb ist es, inklusivere Lösungen für Farbsehschwache, Farbenblinde und Normalsichtige zu erarbeiten. Unabhängig und wissenschaftlich fundiert entwickelt der Verband Lösungsvorschläge, wie zum Beispiel drei Schlüsselregeln zum Farbsehschwäche-gerechten Gestalten. Diese Regeln sind universell anwendbar, bringen Verbesserungen für alle Betroffenen und keine Nachteile für Normalfarbsichtige zumFarbsehschwäche-gerechten Gestalten. Diese Regeln sind universell anwendbar, bringen Verbesserungen für alle Betroffenen und keine Nachteile für Normalfarbsichtige.

Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf Projekten im Bereich Bildung und Sport. Hier gibt es spezifische Herausforderungen für Betroffene, beispielsweise bei der Farbgestaltung von Schulmaterialien oder der Unterscheidung von Trikotfarben im Fußball. Als initiales Projekt im Bereich Bildung wird zum diesjährigen „Tag der Farbfehlsichtigkeit“ die durch den IFFarb in das Deutsche übersetzte Ausgabe des Buches "Colourblindness and me" von Malachi Sawyer unter dem Titel "Farbenblindheit und ich" veröffentlicht. In diesem berührenden Buch beschreibt der neunjährige Malachi die Schwierigkeiten, die er aufgrund seiner Rot-Grün-Farbenblindheit erlebt, und bietet praktische Tipps, wie Familien und Lehrende das Leben von Betroffenen erleichtern können. Alle Interessierten sind eingeladen, das Sehempfinden von Menschen mit Farbfehlsichtigkeit mit dem Simulationstool des IFFarb zu erleben.

Der IFFarb wurde 2022 gegründet und vertritt die Interessen aller Menschen, die von Farbsinnstörungen betroffen sind. Der als gemeinnütziger Verein organisierte Interessenverband finanziert seine Arbeit durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Details zu den Zielen und Projekten des IFFarb finden sich auf der offiziellen Verbandswebseite www.iffarb.org.